„Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien […]“
(Niklas Luhmann 1996, deutscher Soziologe)
Am 10.10.2024 begab sich die Klasse 9a mit ihrer Klassenlehrerin Fr. Ketterer auf die Suche nach Authentizität in Geschichtsdokumentationen. Die beiden Unterrichtsstunden, die dafür verwendet wurden, gestaltete der Masterstudent Lukas Weinbrecht von der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, der sich durch seine Abschlussarbeit im Fach Geschichte mit diesem Thema intensiv beschäftigte. Er entwickelte dabei ein sogenanntes „Toolkit“, mit dessen Hilfe Erzählstrategien identifiziert und kritisiert werden können. Die Erprobung in der Praxis erfolgte durch digitale Medien und verschiedene Sozialformen.
Die Schülerinnen und Schüler näherten sich dem diskussionswürdigen Begriff „Authentizität“ kleinschrittig und schülernah an, nachdem sie durch die Plattform „mentimeter“ Kriterien identifizierten, die für sie eine gelungene Dokumentation ausmachten.
Angelehnt an dem aktuellen Geschichtsthema „Erster Weltkrieg“ untersuchte die Lerngruppe sowohl im Plenum als auch in Kleingruppen den Aufbau und die Strategien von Dokumentarfilmen und arbeiteten so heraus, mit welchen Mitteln Zuschauenden Authentizität suggeriert wird. Das Lernsetting dieser Stunde erfolgte unter anderem in Form eines digitalen Lernpfads, dessen Ergebnissicherung auf der digitalen Pinnwand „TaskCards“ gespeichert wurde. Durch einen sinnvollen Einsatz von digitalen Lehr- und Lernmöglichkeiten setzte sich die Lerngruppe kritisch mit dem Einsatz von Experten, Zeitzeugen, Musik und Archivmaterial in Dokumentationsfilmen auseinander. Dabei hinterfragten sie nicht nur die Zielsetzung, sondern wanden ihr Wissen an einem konkreten Beispiel an. Sie entwickelten hierbei ein Gespür für die damit zusammenhängenden Ziele und notwendigen Mittel, die es zur Schaffung eines authentischen Settings in Dokumentarfilmen braucht. Dabei wurde vor allem ihre narrative und geschichtsmethodische Kompetenz gefördert, indem sie durch konkrete Werkzeuge Dokumentationen dekonstruieren können.
Sicherlich werden die Schülerinnen und Schüler künftig Dokumentarfilme mit anderen Augen sehen und sich den einen oder anderen kritischen Gedanken erlauben.
Wir bedanken uns recht herzlich bei Herrn Weinbrecht sowie bei der Pädagogischen Hochschule bzw. Herrn Dr. Ulf Kerber für diese Lernmöglichkeit. Wir freuen uns auf weitere Kooperationsprojekte.
Text: Sophia Ketterer
Bilder: Sophia Ketterer

